Update, Ende August 2009:
Thorsten Ziethen wohnt inzwischen zusammen mit Marina Strauss in der Belchenstrasse 38 in 79189 Bad Krozingen. Er ist weiterhin beim Netzradio Germania aktiv und besucht Demos und Konzerte wie zB am 1.Mai 2009 die JN-Demo in Ulm/Neu-Ulm oder am 11.7.2009 das "Rock für Deutschland"-Festival des NPD-Kreisverbandes Gera.
Thorsten Ziethen, geboren am 20.03.1976, trat Anfang/Mitte 2008 das
erste Mal öffentlich als Neonazi in Erscheinung. Er betrieb auf seiner
Homepage schwarzwald-stammtisch.de versteckt die Seite „Schwarzwald
Stammtisch der Nationalisten“. Hier verlinkte er lokale Nazigruppen,
veröffenlichte unter den „wichtigsten deutschen Zitaten“ ganz
bescheiden seine eigenen neben denen von Goethe und forderte alle
„National-Gesinnten“ auf, mit ihm in Kontakt zu treten. Gegen September
2008 nahm er die Seite vom Netz. Gleichzeitig tauchte die Homepage der
„Aktionsgruppe Freiburg“ auf – mit der gleichen Kontakt-Emailadresse,
wie vorher beim „Stammtisch der Nationalisten“.
Gründer einer Neonazi-Gruppe
Ziethen
war der Drahtzieher bei der Gründung der „Aktionsgruppe Freiburg“. Am
22.10.2008 lud er zum wiederholten Male Neonazis nach Müllheim ein.
Diesmal kam ein Treffen im „Hotel-Restaurant Bauer“, Eisenbahnstr. 2,
79379 Müllheim (Baden) zustande. Das Hauptaufgabenfeld der
„Aktionsgruppe Freiburg“ wurde beim Gründungstreffen auf die
„Anti-Antifa Arbeit“ gesetzt. Dabei sammeln sie Informationen über
mutmaßliche politische GegnerInnen und Treffpunkte, um diese zu
veröffentlichen und für Angriffe zu nutzen. Bei einem Punk-Konzert in
Rheinfelden fotografierte Ziethen im Umfeld willkürlich einen Besucher
und stellte dessen Bild ins Internet. Sein schwarzer 3er BMW
(Kennzeichen FR-TZ 43), welchen er auch für andere Übergriffe und
Provokationen in Freiburg nutzte, erhielt bei der Aktion eine Beule am
Kotflügel hinten rechts.
Organisator rechter Veranstaltungen
Er
ist mit dem Betreiber des rechten Internetradios „Radio Germania“,
Stefan Schreiber aus Donaueschingen, befreundet. Zusammen bestellten
sie 10.000 Aufkleber für das „Netzradio Germania“, welche bereits
mehrfach in Freiburg und Umland verklebt wurden. Gemeinsam mit dem
Radio bewarb und organisierte er Anfang August ein dreitägiges
Nazi-Festival in Brandenburg. Bis zu 1000 Besucher wurden erwartet und
etwa 15 rechte Bands eingeladen, es wäre also das größte Nazi-Festival
in Deutschland seit Jahren gewesen. Glücklicherweise scheiterte das
Ganze kläglich, die Schuld ist vor allem in Ziethens und Schreibers
organisatorischer Unfähigkeit und maßloser Selbstüberschätzung zu
suchen. So ist es kein Wunder, dass beide bei den dortigen Nazis keine
gern gesehenen Gäste mehr sind und es im Nachhinein einige
Gewaltandrohungen auf den einschlägigen Internetseiten gab.
Mitarbeiter bei einem rechtsextremen Internetradio
Ziethen
arbeitet unter dem Pseudonym „Bruno Kotschefski“ beim rechtsextremen
Internetradio „Netzradio Germania“ mit. Laut der
Moderatorenbeschreibung ist er dort „Kameradschaftsbeauftragter. Wie kaum jemand anderer knuepft er Kontakte im gesamten Reich“
(Fehler im Original). Konsequenterweise nennt er seine eigene Sendung
„Kameradschaftsfunk“. Für seine rassistische Propaganda
instrumentalisiert er auch seine Kinder, die noch im Grundschulalter
sind. So hörte man in seiner Sendung vom 02.10.08 nach Ziethens
inleitenden Worten „… aber vorher noch mein Sohnemann“ sein Kind die Sätze sagen: „Heil
euch Kameraden. Ich höre gerne Netzradio Germania. Ich bin ein arisches
Kind. Werde aktiv für meine Zukunft. Wer Deutschland nicht liebt, soll
Deutschland verlassen. Ali, Mehmet, ustafa – geh zurück nach Ankara“.
Sein Privatleben
Auch
Ziethens Privatleben hat sich durch seine Naziaktivitäten verändert.
Gut vorstellbar, dass Ziethens Indoktrination der Kinder ein
Grund
für das Scheitern seiner Ehe ist. Sicher ist, dass Thorsten Ziethen vor
wenigen Monaten nach rund 12 Jahren Ehe seine Frau und drei Kinder in
Hügelheim verließ, nachdem er die 18-jährige Marina Strauss aus Wyhl
kennengelernt hatte. Strauss macht momentan eine Ausbildung an der GHSE
Emmendingen im Bereich Metallverarbeitung. Sie gründete in der
Internet-Community schuelervz eine mittlerweile gelöschte Fangruppe für
„Bruno Kotschefskis Kameradschaftsfunk“. Seit Januar 2009 nennt sie sich
dort
auch nicht mehr nur „Marina S.“, sondern „Marina Strauss-Z.“
(http://www.schuelervz.net/Profile/5aa1cc4c3f23dd93). Strauss ist
vereinzelt mit Neonazis aus ganz Baden-Württemberg vernetzt, z.B. mit
Freya Leibnitz aus Bühl/Baden, die tief in die dortige
Naziszeneverstrickt ist.
Nachdem Thorsten Ziethen seine Frau und
drei Kinder verlassen hat, wohnt er wieder bei seinen Eltern in der
Danziger Str. 15 in 79426 Buggingen (07631-6890).
Bundesweite Kontakte
Durch
seine Teilnahme an den beiden größten Nazidemonstrationen des letzten
Jahres, der NPD-Demonstration am 01.05.08 in Nürnberg und einer emo der
„Autonomen Nationalisten“ am 06.09.08 in Dortmund, knüpfte Ziethen
bundesweite Kontakte. Besonders hervorzuheben ist hierbei seine
Teilnahme an der Demonstration in Dortmund. Über 1000 Neonazis nahmen
an dem Aufmarsch teil, bei dem vor allem die „Autonomen Nationalisten
durch hre Agressivität auffielen. Die Demonstration zum sogenannten „nationalen Antikriegstag“ lief mit einem Zitat Adolf Hitlers auf dem Fronttransparent.
Sein Hobby
Thorsten
Ziethen ist begeisterter Motorradfahrer. Aber auch bei seinem scheinbar
unpolitischen Hobby macht er keinen Hehl aus seiner
nationalsozialistischen Gesinnung. So ziert sein Motorrad (eine
Hayabusa K8, Kennzeichen FR-TZ 84) neben der Homepageadresse des
Netzradio Germania auch ein Reichsadler mit dem Spruch „Ein Weg, ein
Krad, ein Führer“. Dem Motoradclub Kuhle Wampe, der sich klar gegen
Faschismus und Rassismus ausspricht, schickte er eine Email mit Bildern
seines Motorrads, die er mit den drohenden Worten „Wir sehen uns auf der Straße“ beendete.
Alle Bilder lassen sich mit einem Linksklick vergrössern.